Das schlaue Füchslein

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Oper

Eine der rührendsten und unsentimentalsten Liebesszenen der Operngeschichte spielt sich nun mal nicht zwischen Menschen ab, sondern zwischen zwei jungen, erotisch unerfahrenen Füchsen. Leoš Janáček verleiht ihrer Begegnung den unwiederholbaren Zauber des Zum-ersten-Mal.

Sein nach einer Bildergeschichte verfasstes Libretto erzählt Episoden aus dem Leben der jungen Füchsin Schlaukopf. Der Förster, den die Sehnsucht nach Freiheit und Liebe nie verlassen hat, fängt sie eines Tages im Wald ein und nimmt sie zu sich nach Hause, denn sie erscheint ihm wie eine Verkörperung dieser Sehnsucht. Die Füchsin wächst auf seinem Hof zu einer starken und unabhängigen Füchsin heran, wiegelt die Hühner zur Revolution auf und beißt dem Hahn die Kehle durch. Sie entkommt in die Wildnis, vertreibt den Dachs aus seiner Höhle und richtet sich dort selbst häuslich ein. Hier findet sie auch ihre große Liebe: Ein galanter Fuchs wirbt um sie, in ihrer Höhle verbringen die beiden ihre erste Liebesnacht. Schließlich feiern sie Hochzeit inmitten der Tiere des Waldes. Bald erleben wir die Füchsin als stolze Mutter im Kreis ihrer zahlreichen Jungen. Doch das Familienglück ist nur von kurzer Dauer: Füchslein Schlaukopf stirbt, von einer Kugel des Wilderers Harasta getroffen.

Währenddessen sitzen der Förster und der Schulmeister in der Wirtsstube beisammen und beklagen das herannahende Alter. Für den Förster ist der Tod der Füchsin besonders bitter. Er kann ihre ungezügelte Natur, ihren Freiheitsdrang und ihre Jugend nicht vergessen. Im Wald empfängt ihn eine eigenartige, zauberhafte Stimmung, und er nickt ein. Da erscheint ihm, einer Vision gleich, ein junges Füchslein, seiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten - Das Leben siegt über die Vergänglichkeit. Es schließt sich ein Kreis.

„Das Füchslein mache ich so, wie wenn der Teufel Fliegen fängt – wenn er nichts Besseres vorhat. Ich habe das Füchslein für den Wald und für die Trauer meiner späten Jahre geschrieben“, so schrieb Leoš Janáček einmal. Doch seine Oper ist nicht etwa der melancholische Lebensrückblick eines alten Mannes, dem der Tod näher ist als das Leben. Obwohl der Komponist bereits auf die Siebzig zuging, schuf er ein Werk voller Komik, Poesie und Natürlichkeit: Man hört Insekten schwirren, Hühner gackern und den Frosch quaken – das ganze Waldleben ist in Musik gesetzt. Janačeks freche wie melancholische, aus der mährischen Volksmusik gewachsene Musik hält uns den Spiegel vor: Wie gehen wir mit der Natur um? Wie wollen wir miteinander leben?

Chor: Francesco Damiani
Musikalische Leitung: Claudio Novati
Inszenierung: Geertje Boden

Zu diesem Stück bieten wir Ihnen eine Werkeinführung um 19:00 Uhr in der Cafeteria an!

Terminübersicht

Mittwoch, den 28.01.2026

19:30

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Theater Wolfsburg
Klieverhagen 50
38440 Wolfsburg

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